Saisonstart im Klostercamping
Dienstag, 28. April
Mit Vorfreude auf die neue Saison nehmen wir nach dem Frühstück unser Schneckenhaus an den Haken. Unser Ziel ist das noch nicht einmal 50 km entfernte Thale. Man kann fast das dortige Klostercamping als unseren Hauscampingplatz bezeichnen. Schließlich haben wir hier seit nunmehr vier Jahren zu Walpurgis oder Halloween mehrmals Station gemacht. Allerdings immer allein! Diesmal haben wir unsere Camperfreunde aus Hannover, Göttingen und Büttelborn eingeladen, um gemeinsam ein paar abwechslungsreiche Tage zu verbringen sowie last but not least, mit leichter Verspätung den 70. Geburtstag des Reiseleiters nachzufeiern. Das schöne Wetter Ende April ermuntert uns, uns schon einen Tag früher als geplant auf den Weg zu machen. Und somit biegen wir schon kurz vor der Mittagsschranke auf unseren reservierten Platz auf der Zeltwiese ein. Der Aufbau unseres Camps erfolgt schnell und mit zigmal erprobten Handgriffen. Allerdings scheint der Anbruch von Reiseleiters siebten Lebensjahrzehnt allmählich seinen Tribut zu fordern. Zumindest war er nach dem Aufbau ganz schön "groggy". Zwei Steaks und Würstel vom Grill und ein Pils lassen ihn aber schnell wieder zu Kräften kommen. Am Abend ziehen wir uns, dank DVB-T, das Pokal-Halbfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund rein und hauen uns, mit dem Ergebnis sehr zufrieden, kurz vor Mitternacht aufs Ohr.
Anreisetag
Mittwoch, 29. April
Der Tag steht im Zeichen der Anreise unserer Camperfreunde aus Göttingen, Hannover und Büttelborn, die in dieser Reihenfolge auch peu à peu anreisen. In dieser Besetzung haben wir in den vergangenen Jahren schöne, meist feuchtfröhliche Tage verbracht.
Verregneter Walpurgismarkt
Donnerstag, 30. April
Beim Frühstück, zu dem wir uns traditionsgemäß wieder gemeinsam zwischen denn Tabbert-Hütten zusammen finden, beschließen wir heute Abend gemeinsam den Walpurgismarkt zu besuchen. Nach einer Fahrt zum Supermarkt, bringen wir unseren Gästen 'ne Runde Goldbroiler (Brathähnchen) mit, die wir uns zum Mittag im Vorzelt zwischen den Wohnwagen schmecken lassen. Dass Petrus seine Schleusen nun gerade heute Abend öffnet, beschert unserem Bummel über den Walpurgismarkt leider ein vorzeitiges Ende.
Nichts ist nach Nase
Freitag, 01. Mai
Am Maifeiertag trifft bei den Campern aus Göttingern und Büttelborn eine Ausstellung von Oldtimern aus DDR-Zeiten auf ebenso wenig Interesse, wie eine Wanderung durch das wildromantische Bodetal. Auch Ausflüge ins benachbarte Wernigerode oder in die Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg sind nicht nach Nase. So unternehmen wir wenigstens mit Inge und Siggi eine Fahrt hinauf zum Hexentanzplatz.
In der Grünen Tanne
Sonnabend, 02. Mai
Trotz der bisherigen unterschiedlichen Ansichten über die Gestaltung des Tagesablaufs herrscht aber Einvernehmlichkeit darüber, dass unsere Einladung zum nachträglichen "Geburtstags-Essen" anlässlich des 70. Geburtstages des Organisators dieses Treffens in die "Grüne Tanne" gern angenommen wird.
Seltsame Ansichten
Sonntag, 03. Mai
Neben dem gemeinsamen Frühstück und Kaffeetrinken zwischen den Tabbert-Hütten lassen wir die Abende hauptsächlich bei Wein, Bier und hochprozentigen Getränken ausklingen. Über ost-westliche Befindlichkeiten zu diskutieren macht wenig Sinn. Uns fällt auf, dass solche Diskussionen zusehends unsachlicher werden. Was aus hessischer Sicht in der Bemerkung gipfelt, dass wir Ossis unsere Rente eigentlich gar nicht verdient hätten. So ein Schwachsinn - und das über ein Vierteljahrhundert nach der "Kehre". Es knistert in unserem bisher recht harmonischen Umgang miteinander.
Das war's mit den Treffen
Montag, 04. Mai
Heute ist Abreisetag! Irgendwie macht sich das Gefühl breit, dass es auch ein Tag des Abschieds für immer ist. Unsere vierjährige Camperfreundschaft bröckelt. Mag sein, dass wir uns zu wenig mit den wesentlichen Dingen zwischen Ost und West beschäftigt haben. Vielleicht ticken wir in den neuen Bundesländern auch 26 Jahre nach der "Kehre" etwas anders als unsere Mitcamper aus den alten Bundesländern. Über vier Jahre hat uns unser gemeinsames Camper-Hobby vereint. Auch wenn wir "Ossis" im Laufe der Jahre gemerkt haben, dass vieles bei den "Wessis" nur Fassade ist. Mehr Schein als Sein, bringt die Sache auf den Punkt. Zum Abschied tauschen wir lediglich die üblichen Höflichkeitsfloskeln aus, sprechen aber nicht über ein weiteres Treffen im noch jungen Camperjahr. Wir verlassen als Erste das Camp. Obwohl man sich noch einmal zu winkt, vermuten wir, dass wir uns zumindest in dieser Vierer-Formation nie wiedersehen. Das war's mit den Treffen.
Kontaktabbruch
Was wir im Mai 2015 nach dem Treffen im Klostercamping Thale nur vermuteten, hat sich bewahrheitet. Es gibt keinen Kontakt mehr zwischen uns und den Campern aus den alten Bundesländern. Es herrscht absolute Funkstille. Lediglich mit Inge und Siggi, die inzwischen in Sehnde wohnen, haben wir uns im Oktober 2015 noch einmal auf dem Campingplatz „Holländischer Hof“ in Senheim an der Mosel getroffen.. Danach gibt es telefonisch, per E-Mail oder WhatsApp keinen Kontakt mehr. Auch im Wohnwagen-Forum, in dem wir uns stets prima verständigt haben, ist tote Hose.....
You'll never walk alone (Update)
Seit Mai 2015 gibt es für uns keine Campertreffen mehr. Und ehrlich gesagt, wir vermissen sie auch nicht. Nachdem wir uns zunächst aus den großen Treffen mit vielen Gespannen völlig
ausgeklinkt haben, gibt es für uns auch die kleinen Gruppentreffen zu viert nicht mehr. Wir sind wieder allein unterwegs. Wir haben aber auf unseren Reisen 2016 mit Gerti und Horst aus der
Wedemark, 2017 mit Nicky und Andreas aus Rethen und mit Anke und Bernd aus Buxtehude sowie 2019 mit Marylou und Werner aus dem Allgäu neue Freunde kennen gelernt. Und last but not least sind
da noch Julia und Maik aus dem Hunsrück, mit denen uns seit Juni 2011 eine enge Freundschaft verbindet. Mit allen Genannten pflegen wir gute Kontakte und treffen uns, falls sich unsere Wege
kreuzen.