Vom Moskwitsch zum Golf 

- unser "Fuhrpark" - 

Seit unserem ersten motorisierten Campingurlaub sind inzwischen über fünfzig Jahre vergangen. Unser erster fahrbarer Untersatz war ein „Moskwitsch“ (made in Soviet Union - dem heutigen Russland), den uns ein Sportfreund zu einem fairen Preis verkauft hat. Stolz wie Oskar und mit ebenso stolzen 70 PS unter der Haube nahmen wir im Sommer 1976 gemeinsam mit Schwester und Schwager aus Rostock, die einen Wartburg mit Hänger besaßen, unsere erste große Auslandstour unter die runderneuerten Reifen. Es ging ins benachbarte Polen, das wir immer entlang der Ostseeküste bis in die Masuren bereisten. Mit den in zwei Autos verteilten vier Erwachsenen und insgesamt 7 (sieben) Kindern bildeten wir eine elfköpfige Reisegruppe. Unser erster "Mossi", wie die Russenkarre seinerzeit liebevoll genannt wurde, hatte allerdings seine besten Jahre längst hinter sich und geriet nach der Masuren-Tour an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Somit mussten wir über ein Folgefahrzeug nachdenken. Es wurde wieder ein Moskwitsch, den wir uns in mühevoller Kleinarbeit innerhalb eines halben Jahres vom durchgerosteten Bodenschweller bis hin zum regenerierten Motor und Getriebe selbst aufgebaut haben. Hinsichtlich der damaligen Ersatzteilsituation war das ein manchmal hoffnungsloses Unterfangen. Aber irgendwie haben wir die Karre zum Laufen gebracht und mit einer gediegenen Metallic-Lackierung versehen, weil uns die Mutter kurz zuvor den (Standox)-Lack aus dem Westen mitgebracht hatte

 

1980 unternahmen wir dann mit unseren zwei Kindern, damals acht und drei Jahre alt, die erste Solo-Tour in Richtung Usedom. Am Haken ein kleiner Anhänger - im Volksmund auch "Klaufix" genannt, beladen mit den obligatorischen Campingutensilien. Auf dem Dach ein etwas wackliger Gepäckträger, der unserem „Gespann“ eine abenteuerliche Note verpasste. Darum fuhren wir auch meistens nachts, zumal dann unsere "Große" auf der Rückbank und der "Kleine" auf der Hutablage (!!) so wunderbar pennen konnten. In heutiger Zeit undenkbar und unverantwortlich, aber seinerzeit fühlte man sich bei der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h (mit Hänger) und der geringen Verkehrsdichte wie in einer verkehrsberuhigten Zone.

 

Soviel also zu unseren bescheidenen Anfängen. Seither sind wir vom Campingvirus infiziert und haben diese Form der Urlaubsgestaltung bis heute beibehalten. Natürlich haben auch wir uns nach der Wende schweren Herzens und mit ein paar Tränen im Knopfloch von unserem guten alten „Mossi“ verabschiedet und uns eine etwas gediegenere Motorisierung gegönnt. Schließlich ergaben sich mit dem Mauerfall völlig neue Camperperspektiven - galt es doch zunächst die südeuropäischen und später die nordeuropäischen Länder entweder mit dem PKW oder einem Miet-Wohnmobil zu entdecken. Ergänzt wurden diese größeren Fahrten immer wieder durch kleinere Touren durch das für uns so groß gewordene Heimatland. Mal mit dem Pkw und Zelt, und des öfteren sogar mit den Fahrräder und einer minimalen Campingausrüstung auf dem ohnehin schon überladenen Gepäckträger.

Nach mehreren Reisen mit dem Miet-Wohnmobil nach Frankreich, Norwegen und Italien interessierten wir uns zunehmend für einen eigenen Wohnwagen. Zunächst war es ein gebrauchter Knaus-Südwind zum Dauercampen auf einem Campingplatz nahe Magdeburg. Als man uns im Sommer 2010 den Dauercampingplatz kündigte, wollten wir es noch mal wissen und sind seit Herbst des gleichen Jahres mit einem kleinen TEC Weltbummler wieder „on the road“.

 

Seit Juni 2013 zieht ein Golf Plus TDI (105 PS) unseren Weltbummler
Seit Juni 2013 zieht ein Golf Plus TDI (105 PS) unseren Weltbummler

TEC Weltbummler, Modelljahr 1993, Länge 531 cm, Breite 210, cm, Aufbaulänge 420 cm, zul. Gesamtmasse 1000 kg, Schlafplätze 2 (Einzelbetten), Trumatic-Heizung, Ausstellfenster rundum, Kassettentoilette, Fahrradhalter,