Zwischenstopp in Thüringen
Dienstag, 8. Mai / 1. Tag
Die Fahrt durch die Egelner Mulde und durchs Mansfelder Land und weiter auf der A71 in Richtung Schweinfurt endet kurz vor 13 Uhr an unserem ersten Etappenort Meiningen in Thüringens Süden. Auf dem Campinplatz "Rohrer Stirn" sind wir angemeldet und bauen mit wenigen Handgriffen unser Camp auf einer der sehr gepflegten Parzellen auf. Gepflegt ist nicht nur unsere heckenumsäumte Parzelle Nr. 25, sondern das ganze Terrain, einschließlich Sanitärgebäude, dieses empfehlenswerten Platzes. Bei dem schönen Wetter unterziehen wir zunächst unsere Liegestühle einem ersten Belastungstest, lassen uns am Nachmittag Kaffee und Kuchen und nach dem Abendbrot einen halbtrockenen Roten schmecken. Nach der Fortsetzung der TV-Serie "Weißensee" sitzen wir noch eine Stunde bei Kerzenschein vor dem Wohnwagen, bevor wir gegen 23 Uhr in unsere Betten krabbeln.
Stadtbummel durch Meiningen
Mittwoch, 9. Mai /2. Tag
Der Tag beginnt äußerst sonnig und zwar so sonnig, dass wir unseren Frühstückstisch vor dem Wohni mit einem zusätzlichen Sonnensegel abschirmen müssen. Nach dem Frühstück fahren wir hinunter in die Stadt, um unser Auto mit Diesel (1,23 €) zu versorgen. Danach bummeln wir durch die schmucke Meininger Innenstadt, wobei die Muddi selbstverständlich erstmal einige Geschäfte abklappern muss. Bei einem Espresso in einem Straßencafé schreiben wir ein paar Ansichtskarten und fahren nach einem Einkauf im Kaufland wieder hinauf ins Camp. Am Abend kündigen erste Gewitterwolken einen Wetterumschwung an. Das hält uns aber nicht davon ab, ein paar Bratwürste auf unseren Mini-Grill zu schieben. Danach Fernsehen, Schlummertrunk und ab ins Bett.
Sonne und Regen am Vatertag
Donnerstag, 10. Mai / 3. Tag
Der Tag beginnt mit blank geputztem Himmel sehr sonnig und warm, zeigt aber im weiteren Tagesverlauf kein Durchhaltevermögen. Darum liegen wir bis zum Mittag zum Sonnenbaden in unseren Liegestühlen und spielen sogar mit dem Gedanken, ins Freibad nebenan zu gehen. Als sich aber von Westen her dunkle Regenwolken auftürmen, ziehen wir uns in unseren Wohnwagen zurück. Inzwischen erreicht uns auch die Nachricht, dass unsere Gunsleber Kinder gut im tschechischen Staré Splavy (Thammühl) angekommen sind. Bei uns prasselt indes der Regen bis zum Abend fast ununterbrochen aufs Wohnwagendach und schränkt unsere Unternehmungslust zum Vatertag stark ein. So bleibt das Abendessen im Restaurant des Freizeitzentrums, in dem die Muddi zur Feier des Tages einen Tisch bestellt hat, der einzige Höhepunkt des Tages. (Abgesehen von der Runde Skibpo, bei der die Muddi mal wieder mächtig gewaltigt abgezockt wird!!)
Keine besonderen Vorkommnisse
Freitag, 11. Mai / 4. Tag
Der Vorsatz, heute Meiningen einen zweiten Besuch - und diesmal zu Fuß abzustatten, erfüllt sich nicht, weil Petrus einen Regenschauer nach der anderen übers Camp jagt. So vergeht der Tag ohne besondere Vorkommnisse. Während die Muddi eine Putz- und Flickstunde einlegt, versuche ich unsere Reisenotizen auf den neuesten Stand zu bringen. Am Abend beginnen wir peu à peu mit dem Abbau unseres Camps, schließlich haben wir ja morgen mit ca 350 km bis ins Alpenvorland eine für uns Oldies anstrengende Strecke zu bewältigen. Das hält uns aber nicht davon ab, vor dem Schlafengehen noch zwei Runden Skibpo zu spielen. Dass die Muddi in beiden Runden jeweils nur zweiter Sieger wurde, betrachten wir mal als Chronistenpflicht........
Auf der Straße nach Süden
Sonnabend, 12. Mai / 5. Tag
Heute steht uns ein etwas längerer Reisetag ins Haus. Es gilt, die Strecke vom thüringischen Meiningen bis in den Großraum Ulm / Memmingen (ca. 340 km) möglichst entspannt und staufrei zu bewältigen. So ganz erfüllen sich unsere Wünsche nicht, denn nach dem Frühstück auf dem Rastplatz "Thüringer Tor" kommen wir zwar auf der A 71 bis Schweinfurt gut voran, aber auf der A 7 geraten wir in Höhe Würzburg in einen Stau, der unsere Reisezeit um gut eine Stunde verlängert. So kommen wir erst gegen 16 Uhr an unserem Tagesziel, dem Campingplatz "Christophorus" im baden-württembergischen Kirchberg a.d. Iller an, nachdem wir zuvor im bayerischen Altenstadt noch im Edeka eingekauft und uns dort lecker Kaffee und Kuchen schmecken lassen. Auf dem CP Christophorus sind die Anmeldeformalitäten schnell erledigt und ebenso schnell ist auf der Parzelle 457 unser Schneckenhaus in Stellung gebracht. Den Tag lassen wir mit einem halbtrockenen Müller-Thurgau aus dem Hause Rotkäppchen ausklingen und hoffen, trotz der unüberhörbaren Autobahnnähe, auf eine gute Nacht.
Wetterumschwung am Muttertag
Sonntag, 13. Mai / 6. Tag
Von dem schönen Frühsommerwetter der letzten Tage werden wir uns lt. Wetterbericht wohl erstmal verabschieden müssen. Zwar zeigt sich der Sonntag Vor- und Nachmittag noch mal von seiner sonnigen Seite, aber bereits am frühen Abend kündigt sich der prophezeite Wetterumschwung an. Wie gut, dass wir den Nachmittag noch zu einem Ausflug ins 12 km entfernte Illertissen nutzen können. Hier lockt ein großer Frühjahrsmarkt jede Menge Schaulustige an. Für die Muddi wieder einmal eine günstige Gelegenheit am Muttertag nach Kaffee und Kuchen im Café am Markt auf dem mehr Floh- als Frühjahrsmarkt von einem Stand zum anderen zu tingeln und nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Und während am Abend eine Kaltfront für kühle Temperaturen sorgt und ein Regenschauer nach dem anderen übers Camp zieht, bruzzeln wir uns in unserer Bordküche Kartoffelpuffer und ziehen uns satt und zufrieden den aktuellen Tatort rein.
Regen, Blitz und Donner
Montag, 14. Mai / 7. Tag
Weil wir die Fahrt über die Alpenpässe bei möglichst so sonnigem Wetter, wie im Vorjahr auf unserer Fahrt nach Südtirol wünschen, verschieben wir unsere Weiterreise nach Tirol auf morgen. Was das Wetter heute zu bieten hat, ist alles andere als reisefreundlich und gipfelt in dem angekündigten Unwetter, das uns nach dem Abendbrot überrascht. Wie von der Muddi empfohlen, bauen wir unser Camp noch vor dem Unwetter ab. Den mörder Platzregen sowie Blitz und Donner nehmen die Muddi etwas ängstlich unterm Kopfkissen und der Reiseleiter mehr oder weniger gelassen aus dem Wohnwageninneren zur Kenntnis.
Über den Fernpass
Dienstag, 15. Mai / 8. Tag
Weil wir den Großteil unseres Equipments schon gestern Abend verladen haben, sind wir heute schon gegen 8:30 Uhr auf der Piste. Bei wolkenverhangenem Himmel rollen wir auf der A 7 recht komfortabel dahin. In Füssen machen wir an einem Lidl Halt und frühstücken nach einem letzten Einkauf auf deutschem Boden ebenda. Dann fahren wir auf österreichischer Seite weiter und "erklimmen" bei strömendem Regen zunächst den Fernpass. Nach geschickter Umfahrung des mautpflichtigen Landeck-Tunnels erreichen wir hinter Pfunds unser Tagesziel, den Campingplatz Via Claudiasee. Von den Platzbetreibern ist weit und breit niemand zu sehen. Darum bringen wir unseren Wohnwagen nach eigenem Gutdünken in Stellung und sind uns einig, es mit der Platzwahl gut getroffen zu haben. Nur mit dem Wetter stehen wir seit gestern etwas auf Kriegsfuß. Wegen Tief Vadjma und der dazugehörigen Kaltfront sitzen wir am Abend im geheizten (!!!) Wohnwagen und stoßen auf unsere Ankunft in Obertirol mit einem halbtrockenen Roten an.
Wie schön ist es mal nichts zu tun......
Mittwoch, 16. Mai / 9. Tag
...und dann vom Nichtstun auszuruhn. Frei nach Wilhelm Busch lassen wir heute wieder einmal alle Fünfe gerade sein und fahren unsere Aktivitäten fast auf Null runter. Wir krabbeln erst kurz vor 10 Uhr aus den Betten und "spätfrühstücken" eine gute Stunde später bei recht kühler Witterung im leicht durchgeheizten Wohnwagen. Während für die Muddi im weiteren Tagesverlauf ein paar Fernsehserien und Kreuzworträtsel von Interesse sind, nehme ich den kleinen, aber feinen Campingplatz mit dem Fotoapparat etwas genauer unter die Lupe.
Zollfrei in Samnaun
Donnerstag, 17. Mai / 10. Tag
Heute starten wir schon ungewohnt früh in den Tag, der sich allerdings, genau wie in den Tagen zuvor, trübe und regnerisch anlässt. Zunächst gilt es auf der Poststelle in Pfunds die reklamierte Powerbank an Amazon zurück zu schicken. Nach einem kleinen Frühstück in einer Bäckerei fahren wir auf einer für uns Flachländer zumindest auf österreichischer Seite ungewohnt engen und steilen Bergstraße ins benachbarte Samnaun. Nach etwa einem Dutzend sehr enger Serpentinen mit teilweise 15 % Steigung wird die Straße auf Schweizer Seite zusehends besser. Das 20 km entfernte Samnaun, das mit einer Unmenge Duty-free-Shops zum zollfreien Einkauf lockt, scheint gerade aus dem Winterschlaf zu erwachen. Was da in den Shops an zollfreier Ware angeboten wird, haut uns nicht vom Hocker. Einzig und allein die Preise an den vielen Tankstellen im Ort ziehen uns magisch an. Die Gelegenheit, einen Liter Diesel für exakt 1,00 € zu rüsseln, lassen wir uns nicht entgehen und tanken randvoll. Auf bergiger Piste geht's wieder zurück nach Österreich. In Ried lassen wir uns zunächst lecker Leberkäs in 'ner Semmel zu Mittag schmecken, während sich der Reiseleiter am Nachmittag in Pfunds nach einem Einkauf im "Billa" Kaffee und Apfelstrudel schmecken lässt.
Endlich Sonne satt
Freitag, 18. Mai / 11. Tag
Nach den zuletzt wettermäßig suboptimalen Tagen strahlt die Sonne schon am frühen Vormittag
über das Tiroler Oberland. Gern nehmen wir Klärchens sonniges Angebot an und frühstücken mal wieder gut und ausgiebig vor dem Wohnwagen. Anschließend fällt uns die Entscheidung nicht schwer, uns
zum Sonnenbaden faul in unsere Liegestühle zu legen, anstatt den ursprünglich geplanten 6 km langen Rundwanderweg unter Schusters Rappen zu nehmen. Erst am späten Nachmittag, als die Sonne hinter
den Bergen untergeht, wird es wieder frisch im Camp. Wir machen in der Rezeption Kasse und bereiten peu á peu unsere morgige Weiterfahrt vor. Auf dem Reiseplan steht der mautfreie Transit durch die Schweiz, der
mit der Abfahrt hinter St. Moritz über den Malojapass ins italienische Chiavenna seine Tücken hat.
Über den Malojapass nach Italien
Sonnabend, 19. Mai / 12. Tag
Nach vier Tagen im Tiroler Oberland nehmen wir heute die vierte Etappe unserer Reise in Angriff. Um das Städtchen Domaso am Comer See zu erreichen, haben wir zwar nur 165 km zu fahren. Die haben es aber in sich. Schließlich erwartet uns hinter St. Moritz der Malojapass, auf dem es bis hinunter ins italienische Chiavenna sehr steil bergab geht. Mit dem Pkw allein sind wir diesen Pass 2003 schon einmal gefahren. Damals hatten wir uns am Comer See für eine Woche in ein Ferienhaus eingemietet. Aber mit dem neun Meter langen Gespann wird das wohl etwas schwieriger sein.......
Aber die steile und serpentinenreiche Abfahrt von Maloja (8 Grad Celsius) bis hinunter nach Chiavenna (21 Grad Celsius) lässt sich mit unserem wendigen Gespann sehr gut bewältigen, so dass wir schon kurz nach 13 Uhr am Check inn zum Camping "Golden Sheep" in Domaso standen. Zum Glück hatten wir reserviert, denn der Platz füllt sich im Laufe des Tages zusehends. Wir bauen unser Camp, in vorderster Reihe unmittelbar am See auf. Weil vom Wasser hin und wieder eine recht frische Brise weht, tun wir gut daran, das ursprünglich eingezogene Sonnensegel durch unser leichtes Reisevorzelt zu ersetzen.
Sonne war gestern
Pfingstsonntag, 20. Mai / 13. Tag
Leider hält sich das Wetter einmal mehr daran, was von den Meteorologen vorausgesagt wird. Unsere Hoffnung auf einen sonnigen Pfingsttag müssen wir erstmal auf morgen vertagen. Schon am frühen morgen macht uns das monotone Trommeln des Regens auf dem Wohnwagendach die Entscheidung leicht, recht lange im Bett zu bleiben. Auch das Glockenspiel vom Campanile, das zum Pfingstgottesdienst ruft, scheint Petrus nicht umzustimmen. So bleibt es den ganzen Tag trübe und regnerisch - unsere Freizeitgestaltung beschränkt sich darauf, aus dem Wohnwagen- bzw. Vorzeltfenster die auf der Promenade unterm Regenschirm vorbei spazierenden Leute zu beobachten. Mit dem Laufen ist es zurzeit bei mir sowieso so eine Sache, weil ich mir am linken Fuß irgendwas ungesundes zugezogen habe. Während der Pfingstsonntag mit Pellkartoffeln plus Quark und Gurke seinen kulinarischen Höhepunkt hat, bilden eine Runde Skibpo und ein Krimi im Fernsehen den kulturellen Abschluss dieses im Grunde recht beschissenen Regentages.
Neue Reisepläne
Pfingstmontag, 21. Mai / 14. Tag
Der Tag beginnt zwar trist und regnerisch, endet aber am Abend unerwartet fröhlich. Nachdem sich gegen Mittag eine leichte Wetterbesserung andeutet, machen wir uns schnell "stadtfein" und flanieren zunächst an der Strandpromenade entlang. Nach etwa einer Stunde sind wir wieder im Camp zurück und starten mit dem Auto zu einer Erkundungsfahrt entlang des Comer Sees. Die Fahrt führt uns zunächst über Dongo und Mennagio nach Porlezza, genau an jenen Ort, der unser nächstes Etappenziel sein soll, um auf dem Camping "Darna" für drei bis vier Tage Station zu machen und ggf. unsere Nichte Gesine plus Familie zu treffen. Als wir auf Camping "Darna" ankommen, wird dieser Plan samt Platz schnell und einvernehmlich gecancelt, weil uns der Platz mit seiner nur 3 Ampere (!!!) Stromversorgung nicht zusagt. Stattdessen fahren wir weiter am Luganer See entlang ins schweizerische Lugano, genehmigen uns dort in einem Straßencafé einen Espresso und sind am frühen Abend in unserem Camp zurück. Nach einer Pizza zum Abendbrot verleben wir mit den beiden Familien neben uns einen geselligen und fröhlichen Abend.
Und so geht's weiter
Dienstag, 22. Mai / 15. Tag
Nach der gestrigen, auch ohne Wohnwagen am Haken recht abenteuerlichen Fahrt nach Lugano steht unser Entschluss fest, mit dem Gespann die kürzere, aber recht schmale SS340 durch die Schweiz zu meiden und stattdessen den etwa 40 km langen Umweg am Ostufer des Comer Sees über Colico und Lecco in Kauf zu nehmen, um zum Lago Maggiore zu kommen. Zunächst verlängern wir unseren Aufenthalt um einen Tag und müssen somit unseren schönen Stellplatz hier erst am Donnerstag räumen.
Am Vormittag verabschieden wir aber erstmal von der sechsköpfigen Familie Schwarz, die von hier aus weiter in die Toscana fährt. Den Rest des Tages verbringen wir wieder einmal mit erholsamen Nichtstun bzw. anfallenden Hausarbeiten im und am Wohnwagen. Die Muddi wagt nach dem Mittagsschläfchen sogar einen Soloeinkauf zu Fuß im nahe gelegenen Iperal-Supermarkt - u.a., um den Biervorrat - man(n) trinkt "Birra Moretti" - etwas aufzufrischen.....
Endlich wieder Sonne
Mittwoch, 23. Mai / 16. Tag
Nach der durchwachsenen Witterung der zurückliegenden Tage zeigt sich das Wetter am letzten unserer fünf Tage am Comer See endlich von seiner schönen Seite. Zwar werden wir nicht den ganzen Tag mit Sonne verwöhnt, aber wir sind es ja inzwischen gewohnt, auch mal kleinere Brötchen zu backen. Touren ins Umland oder Wanderungen in die um uns liegenden Berge stehen auch heute nicht besonders weit oben auf unserer Wunschliste. Stattdessen genießen wir die Sonne in unseren Liegestühlen, von wo aus man recht gut das Treiben am Strand und auf dem Wasser beobachten kann. Hinsichtlich unserer morgigen Weiterfahrt betrachten wir es aber als äußerst sinnvoll, unser Vorzelt schon heute abzubauen und das kleine Sonnensegel in die Kederleiste zu ziehen. Im Laufe des Tages wird es warm genug, um endlich mal im See das längst fällige Bad zu nehmen. Das Badevergnügen hält sich aber in Grenzen, weil der Strand und der Weg ins Wasser äußerst steinig sind. Am Abend bläst ein recht starker Sturm über den See, gegen den unser Sonnensegel völlig chancenlos ist. Wir versuchen vor dem Wind zu retten, was zu retten ist und verbringen den Rest des Tages vor dem Fernseher im Wohnwagen.
Vom Comer See zum Lago Maggiore
Donnerstag, 24. Mai / 17. Tag
Nach fünf wettermäßig ziemlich durchwachsenen Tagen am Comer See fahren wir heute weiter zum Lago Maggiore. Auf der "Unter-Tage-Autobahn" fahren wir zunächst bis Lecco einen Tunnel nach dem anderen und dann weiter nach Como, bevor uns Fräulein Navi erneut auf die Autobahn bis zur Abfahrt Arona führt. Von dort aus tingeln wir gemütlich auf der Uferstraße am Lago Maggiore entlang bis nach Baveno. Den Campingplatz "Village Parisi" erreichen wir gegen Mittag und werden dort mit unserer ASCI-Rabattkarte von der Patronin kühl und resolut in den hinteren Bereich des terassierten Platzes eingewiesen, von wo aus aber wir dennoch einen schönen Blick über den See haben. Der Abend verläuft äußerst fröhlich und kurzweilig vor unserem Wohnwagen, weil wir zu linken ein freundliches Camperpaar aus der Pfalz und zur rechten zwei temperamentvolle Zwillingsschwestern um die 70 aus der Schweiz als kontaktfreudige und wie sich später herausstellt liebenswerte Nachbarn haben.
Ein sonniger Tag am Lago Maggiore
Freitag, 25. Mai / 18. Tag
Schon am frühen morgen ist die Absicht der Sonne nicht zu übersehen, uns einen besonders schönen Tag zu bescheren. Und so kommt es dann auch, dass wir es uns unmittelbar am Seeufer in unseren Liegestühlen bequem machen und uns die Sonne fast ein wenig zuviel auf den Pelz scheinen lassen. Gegen Mittag werden wir buchstäblich zu Schattenflüchtern und ziegen uns unter unser Sonnensegel am Wohnwagen zurück. Der Nachmittag ist einem kleinen Stadtbummel durch Baveno vorbehalten. In dem quirligen Städtchen lassen wir uns zunächst ziellos in Richtung Hafen treiben, in dessen Nähe wir Ausschau nach unserem Hotel unterhalb des Campanile Ausschau halten, in dem wir vor 15 Jahren auf unserer zweiten Autotour über die Alpen abgestiegen sind. Die Herberge finden wir zwar, aber sie dämmert geschlossen und verwaist im Dornröschenschlaf dahin. Nach einem total überteuerten Eisbecher am Hafen und einem kleinen Einkauf in einem Minimarkt kehren wir ins Camp zurück, wo wir genau wie gestern einen fröhlichen und unterhaltsamen Abend mit unseren Nachbarn zur linken und zur rechten bei gutem Wein und ebenso guten Gesprächen haben. Als besonders großzügig empfinden wir, dass man uns den halben Preis zahlenden ACSI-Campern kurz vor Mitternacht noch ein grandioses Feuerwerk spendiert. Zu unserer Freude und zum Leidwesen der Hunde ringsum.....
Sightseeing am Lago Maggiore
Sonnabend, 26. Mai / 19. Tag
Den heutigen Tag haben wir hauptsächlich einer "Sightseeing-Tour" mit unserem Auto entlag des Lago Maggiore gewidmet. Es geht auf der vielbefahrenen Uferstraße nach Norden in Richtung Locarno (Schweiz). Den ersten Halt machen wir in Pallanza. Mit etwas Glück ergattern wir dort einen Parkplatz in Hafennähe, von wo aus wir einen Spaziergang auf der Promenade bis zum Botanischen Garten machen. Die schattenspendenden Bäume bieten Schutz gegen die Sonne, die es mal wieder gut mit uns meint. Auf der Uferstraße SS34 geht die Fahrt weiter durch zahlreiche Ortschaften, stets mit herrlichen Blick auf den See. Auch in Cannobio, dem letzten Ort auf italienischer Seite parken wir in Zentrumsnähe, um hinunter zum Wochenmarkt am Hafen zu pilgern. In einem Restaurant teilen wir uns eine große Schinkenpizza und machen uns nach einem Espresso wieder auf den Heimweg. Im Conad-Supermarkt von Baveno frischen wir unsere Vorräte auf, wobei auch ein Brathähnchen zum Abendbrot im Einkaufskorb landet. Nach zwei Abenden vor unserem Wohni sitzen wir heute bei unseren Pfälzer Nahbarn Marion und Frank bei ein, zwei oder drei Flaschen Wein, bevor uns die Müdigkeit weit nach Mitternacht aber vor dem ersten Hahnenschrei in die Betten treibt.
Sonntag ist Ruhetag
Sonntag, 27. Mai / 20. Tag
Der gestrige feuchtfröhliche Abschiedsabend bei den Pfälzern hat bei uns zwei Oldies doch so einige Nachwehen hinterlassen, weshalb wir erst aus den Betten krabbeln, als die Sonne schon etwas höher steht. An Aktivitäten gibt es für heute nicht viel zu vermelden. Schließlich ist Sonntag und auch ein Camper braucht mal Ruhe. Nachdem uns gestern unsere Schweizer Zwillingsdamen verlassen haben, sagen uns heute Marion, Frank und Hund Dario adieu. Die drei düsen weiter in Richtung Lecco, um am Comer See Station zu machen. Eigentlich schade, war 'ne schöne Zeit mit den beiden. Am frühen Abend sind unsere von der gestrigen Sause leicht strapazierten Mägen wieder zu einer Nahrungsaufnahme bereit. Und während draußen ein mächtiges Unwetter mit Blitz und Donner über den See zieht, zaubert die Muddi Spaghetti Bolognese in der Bordküche. Danach machen wir ausnahmsweise mal das, was hier scheinbar alle tun. Kurz nach 20 Uhr zieht sich nämlich hier alles in die Wohnmobile bzw. -wagen zurück und guckt fern. Was waren das doch zuletzt für gesellige Abende als wir mit unseren Nachbarn zur linken und zur rechten einträchtig vor unserem Wohni saßen...... Aber was hilft es - the show must go on.
Spritztour durch das Piemont
Montag, 28. Mai / 21. Tag
Nach dem Unwetter, das uns gestern bis nach Mitternacht in Atem hielt, starten wir heute zu einer weiteren Spritztour mit dem
Auto durch die Region Piemont. Diesmal starten wir in südliche Richtung und fahren auf der Uferstraße über Stresa nach Arona am Südwestufer des Lago Maggiore. Wir finden einen Parkplatz in
Hafennähe, ziehen ein Zweistunden-Ticket und spazieren zunächst etwas ziellos durch die Altstadt. Ein festes Ziel indes ist der Colossus
of San Carlo Borromeo, eine 23 Meter hohe Statue hoch über der Stadt, die zu Ehren von Kardinal San Carlo
Borromeo errichtet wurde, der hier angeblich soviel Gutes getan hat. Einmal hoch ins Bergland gefahren, setzen wir unsere Fahrt durch kleine Bergdörfer bis zum Ortasee fort. Auf kurvenreicher
Straße und engen Ortsdurchfahrten, bei denen wir mehrmals beide Seitenspiegel einklappen müssen (!!), fahren wir über Omegna nach Baveno zurück. Der am Abend einsetzende Regen und die Prognose,
dass es auch morgen regnen soll, macht uns die Entscheidung leicht, unsere Abreise vorzubereiten und unsere Reise morgen zum Gardasee fortzusetzen.
Vom Lago Maggiore an den Gardasee
Dienstag, 29. Mai / 22. Tag
Weil es die ganze Nacht wie aus Kannen geschüttet
hat, müssen wir unser Camping-Equipment pitschnass verstauen. Ein Umstand, der uns allerdings keine Sorgen macht. Schließlich sind wir auf solche Fälle gut vorbereitet und haben ausreichend
Plastesäcke an Bord. Gegen neun Uhr heißt es dann "arrividerci lago maggiore". Allerdings beginnt unsere Reise mit einem Knaller der Extraklasse, weil wir ab Stresa der grünen Ausschilderung zur
Autostrada folgen, um mit dem Wohnwagen am Haken auf einer brutal ansteigenden, schmalen und serpentinenreichen Straße hoch hinauf zur Autobahn zu gelangen. Ohne Zweifel, ein Nervenkitzel der
besonderen Art, wie meine zusehends blasser werdende Beifahrerin bestätigen kann. Oben angekommen geht's auf der Autobahn aber gemütlich voran. Bis auf die paar Zahlstellen und einen größeren
Stau bei Mailand gibt es kaum was zu berichten. Gegen 14 Uhr erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad den Gardasee. Auch die Zufahrt zum Camping Fossalta in
Lazise ist schnell zu finden. Ebenso schnell sind die Anmeldeformalitäten erledigt und unser Camp im oberen Bereich des zum See abfallenden Geländes aufgebaut. Allerdings erst nach einem
Platzwechsel, weil uns der erste Platz zu uneben war. Erst auf dem Platz Nr. 215 können wir mit Unterstützung eines hilfsbereiten Nachbarn die Stützen unseres Schneckenhauses runter kurbeln. Zur
Feier des Tages zaubert die Muddi Koteletts und Blumenkohl auf den Tisch und zur Feier des Abedns hole ich eine gute Flasche halbtrockenen Roten aus dem Weinkeller unseres
Wohnwagens.
"Malle-Feeling" am Gardasee
Mittwoch, 30. Mai / 23. Tag
Also ehrlich Leute, wir wussten zwar, dass es auch
in der Vorsaison auf den Campingplätzen rund um den Gardasee recht turbulent zugeht, aber was wir hier auf den dicht bei dicht liegenden Plätzen zwischen Bardolino und Sirmione antreffen,
übertrifft doch etwas unsere Erwartungen oder besser Befürchtungen. Da macht auch der von uns im Vorfeld ausgesuchte Camping "Fossalta" in Lazise keine Ausnahme. Der Radau vom nahe gelegenen
Vergnügungspark Gardaland und das Animatiosgedöns des benachbarten Campings "Belvedere" mit seiner großen Poollandschaft dringen ungefiltert zu uns herüber. Da macht sich ganz ungewollt so etwas
wie "Malle-Feeling" breit - zumindest stellt sich das Gewusel ringsum akkustisch dar. Hier werden wir es trotz des tollen Wetters nicht all zu lange aushaten. Nach dem gestrigen Reisetag lassen
wir es heute wieder einmal sehr ruhig angehen und bewegen uns nur zur Erkundung des Platzes, einschließlich Strand und Pool von unserem Stellplatz weg. Die Muddi nutzt das Freizeitangebot zu
einem Waschtag, während ich unsere Reisenotizen und die noch unsortierten Fotos zu ordnen versuche.
Heiße Tage am Gardasee
Donnerstag, 31. Mai / 24. Tag
Der Wonnemonat Mai zeigt sich heute noch einmal
von seiner allerbesten Seite. Die Sonne knallt vom Himmel und heizt die Luft fast unerträglich auf. Auszuhalten ist die Hitze nur noch am Pool oder unten am See. Wir sichern uns zwei Liegen plus
Sonnenschirm und tun nichts - ganz einfach nichts, abgesehen von einem kleinen Hüpfer ins Wasser, was aber auch kaum Abkühlung bringt. Den Ausflug zum Aldi müssen wir am Nachmittag auf halbem Weg
abbrechen, weil von Westen ein mörder Unwetter droht. Während Hagelkörner, groß wie Taubeneier, auf unsere Windschutzscheibe knallen, sind wir noch vor dem folgenden Starkregen wieder im
Camp zurück. Abends wird es rund um uns immer voller - Camping Fossalta ist, wie alle Plätze ringsum, bis auf den letzten Platz ausgebucht. Wir sind einem Ehepaar mit drei kleinen Kindern
aus dem Rheinland beim Einrangieren ihres sauschweren Wilk (natürlich ohne Mover) behilflich. Der schwere Wohnwagen konnte nur noch bewegt werden, nachdem ihm die Muddi unsere gummierten Abtreter
unter die Antriebsräder gelegt hatte.... - ohne Zweifel eine geniale Idee von der kfz-unerfahrenen alten Dame.
Es ist heiß, sehr heiß
Freitag, 1. Juni / 25. Tag
Nachdem sich der Mai trotz einiger heftiger
Niederschläge mit viel Sonne verabschiedet, starten wir auch in den Folgemonat mit hochsommerlichen Temperaturen. Schon am Vormittag ist es trotz der vielen schattenspenden Bäume über unserem
Stellplatz im und am Wohnwagen nicht auszuhalten. Willkommene Abkühlung finden wir nur unten am und im See. Da wir nicht die einzigen sind, die hier unten Abkühlung suchen, ist der schmale
Badestrand knackevoll. Nach einem erfrischenden Bad wandern wir wieder ins Camp zurück und gönnen uns in der Bar einen Aperol spritz. Am späten Nachmittag raffen wir uns noch zu einem Einkauf im
sehr gut sortierten Aldi in Peschiera auf und beschließen, unsere Abreise vom Gardasee wegen der hochsommerlichen Tempeaturen um einen Tag zu verschieben. Somit werden wir erst am Sonntag nach
Caorle oder Bibione im Großraum Venedig weiter fahren. Ziel ist und bleibt nach wie vor, am Dienstag am Ossiacher See vorzufahren, wo wir uns mit Anke und Bernd aus Buxtehude treffen
wollen.
Es bleibt heiß, sehr heiß
Sonnabend, 2. Juni / 26. Tag
Da wir bei dieser Hitze wenig Lust verspüren, die
benachbarten Orte Peschiera, Lazise oder Bardolino zu besuchen, die wir ohnehin schon nach unseren zahlreichen Fahrten an den Gardasee recht gut kennen, bleiben wir auf dem Platz. Kulinarischer
Höhepunkt des Tages ist eine Pizza. die wir uns am Abend, nach unseren Wünschen zubereiten lassen. Dass wir danach peu á peu anfangen unsere Sachen zu packen, gehört schon zur Routine vor jedem
Abreisetag.
Auf zu neuen Zielen
Sonntag, 3. Juni / 27. Tag
Zwar werden wir uns mit Sicherheit noch lange an
die schönen Tage auf dem CP "Fosselta" am Gardasee erinnern, dennoch sind wir froh, dass es nach fünf Tagen wieder heißt. "Auf zu neuen Zielen". Den letzten Abend hier verbringen wir genau wie
den Abend zuvor in sehr netter Gesellschaft. Wie schon am Comer See die Familie Schwarz aus Schwäbisch Gmünd mit ihren vier kleinen Kindern, ist es hier die Familie Kühnast aus Essen, die uns in
Person von Mutti Katharina (Kati), Vati Björn und ihren drei Kindern Piet (6), Ida (4) und Matti (9 Mon) liebenswerte Nachbarn sind. Bis kurz nach Mitternacht saßen wir gestern Abend vor dem
großen "Wilk" der fünfköpfigen Familie bei kurzweiligen Gesprächen und einigen geistigen Getränken zusammen.
Heute fahren wir dann nach dem Frühstück und den üblichen Abmeldeformalitäten in der Rezeption bei Peschiera auf die
Autobahn und auf selbiger vorbei an Verona, Padua und Venedig bis nach Caorle. Blöderweise kommen wir kurz nach 13 Uhr zur Mittagspause an und müssen bis 15 Uhr warten, bis wir unseren Stellplatz
anfahren können. Die Wartezeit nutzen wir zu einem guten Essen im Platz-Ristorante. Da wir am Dienstag bereits weiter zum Ossiacher See (Österreich) fahren wollen, um Anke un Bernd aus Buxtehude
zu treffen, bauen wir hier nur das Nötigste auf. Können aber abends nicht wie sonst vor dem Wohnwagen sitzen, weil uns die Mücken gnadenlos pisacken, dass es eine Plage ist.
Das Déjà-vu fällt aus
Montag, 4. Juni / 28. Tag
Während unserer allerersten Fahrt an den Gardasee hatten wir Venedig am 2. April 1999 - meinem 54.
Geburtstag - zum ersten Mal besucht. Die Idee, der Lagunenstadt 19 Jahre später ein zweites Mal einen Besuch abzustatten, stößt bei der Muddi auf wenig Gegenliebe. Das damalige Gedränge entlang
einiger übel riechenden Kanäle und die horrenden Preise in den Restaurants sind nur zwei Gründe dafür, dass ein Déjà-vu in Venedig trotz Markusplatz und Canale Grande ausfällt.
Stattdessen machen wir uns für einen Spaziergang durch die Altstadt von Caorle fertig. Mit dem direkt vor dem Camp-Eingang abfahrenden Bus ist das etwa 3 km entfernte Zentrum schnell
erreicht. Und gleich vorneweg: wir bereuen es keine Sekunde, den Bummel durch Caorle der Fahrt ins 55 km entfernte Venedig vorgezogen zu haben. Schließlich wird Caorle häufig „Klein-Venedig“
genannt. Diese Bezeichnung verdankt der Ort seinen kleinen Gassen, seinen Glockentürmen und den in typisch venezianischen Farben gestrichenen Häusern. Bemerkenswert sind vor allem die Kathedrale
aus dem 11. Jahrhundert und der zylindrische Glockenturm aus dem Jahr 1100. Uns präsentiert sich Caorle in einer farblichen Vielfalt, wie wir sie noch nie gesehen haben. Stundenlang pilgern wir
durch die engen Gassen und lassen uns an der Mole den frischen Wind der Adria um die Nasen wehen. Erst am späten Nachmittag sind wir ziemlich fußlahm wieder zurück im Camp.
Ciao Italia - Austria wartet
Dienstag, 5. Juni / 29. Tag
Weil wir unsere Abreise gestern Abend schon ein wenig vorbereitet haben, sind wir heute morgen schon um punkt sieben Uhr an der Schranke des
Laguna Village und verlassen Caorle in Richtung Autostrada. Hier fahren wir zuerst auf der A 4 bis zum Autobahndreieck südlich von Udine und dann auf der Alpe-Adria-Autobahn (A23) weiter Richtung
Österreich. Kurz vor der Grenze ziehen wir uns ein 10-Tages-Pickerl und fahren weiter zum Ossiacher See. Steindorfs Seecamping Laggner erreichen wir noch vor der Mittagschranke. Unsere Buxtehuder
Camperfreunde, Anke und Bernd, erwarten uns schon. Entsprechend herzlich ist die Begrüßung. Als erstes bringen wir unseren Wohnwagen nach den Ratschlägen von Platzwart Hans möglichst vorteilhaft,
will heißen mit Seeblick, in Stellung. Danach genießt als Erste die Muddi ein erfrischendes Bad im himmlischen Wasser des Ossiacher Sees. Wir inspizieren den Platz und sitzen nach dem Abendesse
im Restaurant des Platzes rundum zufrieden bei einem Merlot im großen Wohnmobil der Buxtehuder. Nach der Hektik in Italien sind wir irgenwie angekommen - und das ist gut
so.
Stadtbummel durch Villach
Mittwoch, 6. Juni / 30. Tag
Nach dem Regen gestern Abend scheint es heute schön zu werden. Wir nutzen die Gunst der Stunde und fahren mit Anke und Bernd zu viert in unserem
Auto ins ca. 20 Kilometer entfernte Villach. Ein zentrumsnaher Parkplatz ist schnell gefunden und auch das Flanieren durch die heraus geputzte Innenstadt macht uns zusehends Freude. Zumal die
Muddi auch noch das längst fällige Erfolgserlebnis beim Shoppen hat und von nun an zwei weitere leichte Sommerkleidchen ihr eigen nennen kann. Leberkäs-Semmeln zum Mittag und
ein eiskaffeähnliches Getränk - zu letzterem
von Bernd eingeladen - runden den fast dreistündigen Aufenthalt in Villach ab. Auf dem Rückweg sorgt ein Einkauf im "Hofer", dem österreichischen ALDI,
für eine gut gefüllte Speisekammer im Wohnwagen. Am Abend gesellen sich unsere Nachbarn Betti und Erich, ein
Camper-Ehepaar aus dem Landkreis Stade zu unserer bisher vierköpfigen Runde. Bei Wein, etwas Knabberkram und kurzweiligen Gesprächen vergeht die Zeit an diesem lauen Sommerabend wie im Flug. Erst
gegen Mitternacht ziehen wir uns in unsere "Gemächer" zurück.
Hilfe - unser Zugpferd lahmt
Was uns aber schon seit längerer Zeit große Sorge macht, ist ein ungewohntes Geräusch aus dem Getriebe oder der Kupplung unseres Zugpferdes. In der VW-Werkstatt in Feldkirchen stellt sich heraus, dass das Zweimassenschwungrad Schaden genommen haben könnte. Mit einem unverbindlichen Kostenvoranschlag von ca. 2.500 € war man schnell zur Stelle. Eine Rückfrage bei Sohnemann Markus im VW-Autohaus Eilsleben brachte dann aber ebenso schnell zutage, dass der Reparaturpreis total überzogen ist. Da ist im wahrsten Sinne des Wortes guter Rat teuer. Wir werden erstmal eine Nacht darüber schlafen und morgen entscheiden, wie es weiter geht.
Gipfelsturm gescheitert
Donnerstag, 7. Juni / 31. Tag
Dass der heutige Tag unsere Reispläne etwas durcheinander bringt, ist morgens noch nicht abzusehen. Zunächst schicken wir uns an, die 1909 Meter hohen Gerlitzen, den Hausberg von Steindorf, zu bezwingen. Auf der mautpflichtigen Gerlitzen Alpe Panoramastraße fahren wir zunächst bis auf 1800 Meter hinauf, um die letzten Meter hinauf zum Gipfel zu Fuß zu gehen. Wir müssen aber feststellen, dass unser Equipment, trotz geeigneten Schuhwerks nicht ausreicht, weil es dort oben recht kalt ist und ein recht frischer Wind um den Gipfel pfeift. Wegen fehlender warmer Kleidung betrachten wir unseren Gipfelsturm als gescheitert und fahren wieder ins Tal zurück. Bei etwa 1400 Meter lädt ein Rastplatz mit einer gigantischen Sicht über das Kärtner Land zum Verweilen ein.
Den Abend verbringen wir wieder in fröhlicher Runde. Diesmal bei Betti und Erich, zwei Wohnmobil-Camper aus dem Landkreis Stade.
Werkstatt gefunden
Freitag, 8. Juni / 32. Tag
Auch wenn wir die anstehende Reparatur unseres Zugpferdes im Hinterkopf haben, gehen wir unserem gewohnten Camper-Alltag nach. Der sonnige
Vormittag lädt förmlich dazu ein, es sich in den Liegestühlen am See gut gehen zu lassen. Gesagt getan - bis zum Mittag geben wir uns wieder einmal dem hemmungslosen Nichtstun und Badevergnügen
hin. Erst am Nachmittag befolgen wir den Ratschlag unseres Nachbarn, sich doch mal nach einer Freien Werkstatt im Ort umzusehen. Nach kurzem Suchen im Ort finden wir die Werkstatt von Christian
V., die auf den ersten Blick nicht unbedingt einen vertrauenserweckenden Eindruck macht. Der Kfz-Meister Christian indes schon mehr, weil er selber schraubt und somit den Gesamtpreis im Vergleich
zur sauteuren VW-Vertragswerkstatt moderat halten kann. Was wir zunächst hoffen, bestätigt sich am Abend, als uns telefonisch der Gesamtpreis mitgeteilt wird, der sage und schreibe 1000 € unter
dem der VW-Vertragswerkstatt liegt. "Alles wird gut" - ist das Resümee am Ende unseres 32. Reisetages.
Kein Tretboot in Seenot.....
Sonnabend/Sonntag, 9./10. Juni / 33./34. Tag
Weil wir wegen der Autoreparatur in unserem Bewegungsraum stark eingeschränkt sind, bleiben wir am See und spazieren auf Steindorfs Uferpromenade
am See entlang. Ziel ist ein Bootsverleih, um mit 'nem tretbootähnlichen Gefährt ein bisschen auf dem See herum zu fahren. Den vermuteten Bootsverleih gibt es aber nicht, weil die Boote allesamt
zu einem benachbarten Hotel gehören. So wird nichts aus der Bootstour und wir kehren nach Steindorf zurück. Für ein gemeinsames Abendessen unserer Sechsergruppe reservieren wir beim Kreuzwirt
einen Tisch und baden danach im See. Unsere gute Laune wird am Nachmittag etwas durch einen Defekt in der Nasszelle unseres Wohnwagens beeinträchtigt. Wie sich später herausstellt, ist das
Auslassventil verstopft und kann erst mit 'ner Buxtehuder Wasserpumpenzange wieder funktionsfähig gemacht werden.
Den Abend verbringen wir bei gutem Essen und gepflegten Getränken zunächst beim Kreuzwirt und beenden den Tag in fröhlicher Runde vor dem Buxtehuder Wohnmobil.
Am sonnenreichen und sehr warmen Sonntag sind wir vorwiegend zwischen Wohnwagen und Badeplatz unterwegs...
Am Tage baden - abends feiern
Montag, 11.Juni / 35. Tag
Heute geht die gemeinsame Zeit mit Anke und Bernd, unseren Camperfreunden aus Buxtehude, zu Ende. Nach einer Woche heißt es für die beiden, Kurs in Richtung Heimat zu nehmen, während wir unsere Zeit hier bis zum morgigen Werkstatttermin verlängern. In punkto Wetter meint es die Sonne sowohl gestern als auch heute ausgesprochen gut mit uns. Der Hitze können wir so halbwegs nur unten am Badeplatz entfliehen. Hier oben knallt die Sonne unbarmherzig auf unser Wohnwagendach und sorgt für Temperaturen jenseits der 30 Grad. So vergeht die Zeit mit dem Pendeln zwischen Badeplatz und Wohnwagen. Den Montagabend verbringen wir in gewohnter Sechser-Formation unter der Markise des Wohnmobils von Anke und Bernd, um vor deren morgiger Weiterfahrt den "Scheidebecher" zu leeren. Davon kann uns auch ein drohendes Unwetter nicht abhalten, dessen dunkle Wolken sich über den Bergen auftürmen.
Alles hat ein Ende
Dienstag, 12. Juni / 36. Tag
Alles hat ein Ende - so auch die Woche mit dem seit unserer vorjährigen Gardasee-Tour bekannten sympathischen Paar. Mit etwas Wehmut und 'ner Träne im Knopfloch winken wir am Vormittag dem großen Wohnmobil der beiden hinterher. Macht's gut ihr zwei, bleibt gesund - und vielleicht sieht man sich ja irgendwo noch einmal wieder. Es war eine ganz tolle Woche mit euch, in die sich Betti und Erich, ebenfalls im Landkreis Stade beheimatet, nahtlos einfügten.
Am Nachmittag bringen wir, nachdem wir uns gegenüber vom Billa mit einem knusprigen Brathendl stärken, unser Auto in die Werkstatt. Der Meister persönlich fährt uns zurück ins Camp und wird uns morgen nach der Reparatur auch wieder abholen.
Die Werkstatt-Pleite
Mittwoch, 13. Juni / 37. Tag
Der letzte Tag auf Seecamping Laggner besteht mehr oder weniger aus dem Warten auf unser Auto und dem langsamen Abbau und Verpacken unserer Camping-Utensilien. Zwischendurch machen wir uns Gedanken, wohin die Reise gehen soll. Da die grobe Richtung bereits feststeht, suchen wir nur noch einen geeigneten ACSI-Platz im Salzburger Seengebiet. Favoriten sind bisher das Austria-Camp am Mondsee und einer der kleinen Plätze am südlichen Ufer des Wolfgangsees.
Mehr als ernüchternd indes verläuft das Abholen unseres Autos. Der beanstandete Mangel wurde auch durch den Einbau einer neuen Kupplung und einer neue Schwungscheibe nicht beseitigt. Der Kfz-Meister will sich morgen mit der Nachbesserung befassen, wodurch wir unsere für Donnerstag geplante Weitereise erstmal at akta legen können. Es bleibt also spannend, zumindest sind wir nicht gewillt, über tausend Euro für eine unbefriedigende Reparatur hinzublättern.
Die Hiobsbotschaft
Donnerstag, 14. Juni / 38. Tag
Nun haben wir vielleicht etwas voreilig die Kupplung und das ZMS (Zweimassenschwungrad) wechseln lassen, "aber das beanstandete Geräusch kommt
nicht von dort, sondern aus dem Getriebe", lautet die Hiobsbotschaft, die uns am Vormittag von dem etwas überforderten und gestressten Kfz-Meister überbracht wird. Nach jahrelanger pannenfreier
Mobilität mit dem Wohnwagen am Haken hat uns also nun die Defekthexe ganz schön am A......
Aber was soll's - wir müssen es nehmen wie es ist und machen uns gegen 16 Uhr mit dem vermuteten Getriebeschaden auf den Heimweg. Den Abstecher nach Böhmen und Prag canceln wir, um auf kürzestem Weg nach Hause zu gelangen. Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn Betti und Erich sowie dem Schwaben-Paar aus Esslingen und klettern mit unserem Gespann auf der A 10 die Hohen Tauern hinauf. Das Gespann rollt bis hinauf auf 1340 Meter, dem höchsten Punkt der Tauernautobahn, recht gut. Hält das Getriebe? - ist die Frage, die zumindest den Chauffeur am meisten beschäftigt. Gegen 19:30 Uhr erreichen wir nach gut 200 km mit dem Salzkammergut uns von früheren Reisen gut bekanntes Gebiet. Wir steuern den Campingplatz Wolfgangblick, gegenüber der Touristenfalle St. Wolfgang an und sind uns schnell einig, es hier recht gut getroffen zu haben.
Mal wieder in St. Wolfgang
Freitag, 15. Juni / 39. Tag
Nach gut durchschlafender Nacht frühstücken wir wie immer ausgiebig vor unserem Wohnwagen. Und während sich die Sonne anschickt, sich zusehends
die Vorrherrschaft am bewölkten Himmel zu sichern, schicken wir uns an, uns für einem Stadtbummel durch das gegenüberliegende St. Wolfgang stadtfein zu machen. Zum wievielten Mal können wir
auf Anhieb gar nicht sagen, aber St. Wolfgang zählt ohne Zweifel zu den von uns am meisten besuchten Orten in der Alpenrepublik. Anfangs nur mit dem Auto und vor zwei Jahren mit dem Wohnwagen am
Haken. Mit der Fähre setzen wir vom Aberseeer Ufer in das als Touristenfalle bekannte St. Wolfgang über. Nur gut, dass heute erst Freitag ist, so ist das Gewusel in den Straßen vielleicht um
einiges geringer als sonnabends oder sonntaga. In einem Café am Markt gönnen wir uns ein gutes Stück Torte und eine Tasse Kaffee, wofür wir etwas weniger löhnen als wenige Meter weiter unten im
legendären Weißen Rössl.
Wieder zurück im Camp fällt der Muddi nichts besseres ein, als aus einer Laune heraus aus den in St. Wolfgang gekauften Marillen Marmelade zu machen. Marillenmarmelade im Wohnwagen kochen...... - da fällt sogar dem Chronisten nichts mehr ein!
Gestern St. Wolfgang, heute St. Gilgen
Sonnabend, 16. Juni / 40. Tag
Unser Entschluss erst morgen weiter zu fahren, eröffnet uns die Möglichkeit nach St. Wolfgang auch noch St. Gilgen zu besuchen. Unser "krankes" Auto schonen wir und fahren mit dem Bus in die Stadt am Westufer des Wolfgangsees. In St. Gilgen ist Wochenmarkt, dem wir allerdings zunächst wenig Beachtung schenken. Vielmehr erfreuen wir uns an den schmucken Häusern, lecken ein Eis am Schiffsanleger und suchen, wie schon so oft, Ruhe und etwas Abkühlung in der Kirche. Hier zünden wir sogar eine Kerze, werfen ein paar Münzen in den Opferstock und tragen in ein Büchlein unseren Wunsch ein, mit dem nicht ganz intakten Getriebe gut nach Hause zu kommen. Schaden kann es ja nicht, in unserer Situation auch auf Hilfe von oben zu hoffen. Zum Ende des Wochenmarktes ordert die Muddi am Metzgerstand zwei heiße Leberkäsbrötchen und setzt sich am Obststand erfolgreich gegen eine Reisegruppe aus Fernost durch, um ein Kilo Herzkirschen im Ausverkauf zu ergattern. Zurück im Camp heißt es dann nach einem letzten Bad im Wolfgangsee zum x-ten Mal "Sachen packen". Unser Plan ist, morgen beizeiten auf der Piste zu sein und ordentlich Strecke zu machen. Als Tagesziel haben wir uns den CP "Kratzmühle" im Altmühltal ausgesucht. Wir hoffen, dass unser Dieselchen uns dort bis zum Anpfiff des WM-Spiels Deutschland gegen Mexiko hinbringt..…….
Old Germany hat uns wieder
Sonntag, 17. Juni / 41. Tag
Bereits gegen sechs Uhr stellen wir Marschbereitschaft her und sind schon kurze Zeit später auf der österreichischen Autobahn A1 und dann auf der deutschen Autobahn A 8 in Richtung München unterwegs. Vor der Umfahrung von München fahren wir einen der sonntags durch den ruhenden Fernlastverkehr proppevollen Parkplätze an und erwischen gerade noch eine Parkmöglichkeit, um im Wohnwagen frühstücken zu können. Die Autobahn A 9 bringt uns trotz hoher Verkehrsdichte ziemlich zügig unserem Tagesziel entgegen, so dass wir schon kurz vor der Mittagsschranke den Campingplatz "Kratzmühle" im Altmühltal erreichen. Diesen Platz haben wir bereits vor sechs Jahren auf unerer Tour durch das Elsass und Süddeutschland angefahren und buchen, genau wie damals, einen Uferplatz direkt an der Altmühl. Am späten Nachmittag sehen wir uns den 0:1-Fehlstart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im WM-Gruppenspiel gegen Mexiko an. Um den Tag dennoch versöhnlich ausklingen zu lassen, kehren wir nach einem Abendspaziergang ins Seerrestaurant Kratzmühle ein. Auch am Abend steht nach einer Runde Skipbo die Fußball-WM mit dem Spiel Schweiz gegen Brasilien (1:1) im Mittelpunkt.
Wieder mal 'ne Pause
Montag, 18. Juni / 42. Tag
Nach den schönen Tagen im Salzkammergut und der gestrigen Fahrt von dort bis hier ins idyllische Altmühltal (Oberbayern) tut uns eine Pause auch
ganz gut. Darum machen wir mal wieder das, was wir neben den täglich anfallenden Arbeiten im und am Wohnwagen in den zurückliegenden Tagen nicht nur einmal gemacht haben. Nämlich gar nichts bzw.
so wenig wie möglich.
Am Thüringer Meer
Dienstag, 19. Juni / 43. Tag
Um von hier in einem Ritt nach Hause zu kommen, müssten wir mit unserem angeschlagenen Zugpferd ca. 460 km bewältigen. Zu viel, sind wir uns
schnell einig und nehmen uns vor, noch einmal Pause zu machen. Hinsichtlich der sommerlichen Temperaturen bietet sich da das "Thüringer Meer", besser bekannt als Stausee der Bleilochtalsperre,
an. Darüber hinaus liegt das ca. 220 km entfernte Saalburg nur wenige Kilometer von der Autobahn A 9 entfernt und der Campingplatz direkt am Stausee.
Punkt acht Uhr versorgen wir uns mit Frühstücksbrötchen, die wir eine Stunde später auf einem sehr sauberen Restplatz hinter Nürnberg genüsslich verzehren. Dann versuchen wir möglichst getriebeschonend im LKW-Verkehr mitzuschwimmen. Am besten läuft das Auto im vierten Gang, bei auf 90 km/h gestellten Tempomat. So kommen wir gut den Thüringer Wald hinauf und erreichen den Campingplatz in Saalburg bereits kurz nach 12 Uhr. Einchecken, Aufbauen und das Terrain begutachten sind die ersten Handlungen, bevor wir uns zu einem Mittagsschläfchen aufs Ohr legen. Am Nachmittag kaufen wir im 12 km entfernten Schleiz ein und kehren zum Abendbrot ins neben dem Campingplatz gelegene Strand-Restaurant ein.
Christof lässt uns bleiben
Mittwoch, 20. Juni / 44. Tag
Der heutige Mittwoch steht noch voll im Zeichen von Hoch "Christof", einem Azorenhochableger, der uns im Laufe des Tages über 30 Grad beschert. Da wir bei solcher Hitze nicht gern unterwegs sind, fällt es uns nicht schwer, hier noch einen Tag dran zu hängen. Auch wenn der zu 90 % von Dauercampern belegte Platz für Tagesgäste nicht unbedingt optimal ist, weil man von keinem der frei wählbaren Stellplätze etwas vom See sieht. Auch das erhoffte Badevergnügen hält sich in Grenzen, weil man aus technischen Gründen den Wasserspiegel des Stausees um ca. fünf Meter abgesenkt hat. Wie loben wir uns da den Ossiacher See mit unserem schönen Stellplatz und dem himmlischen Badevergnügen. So verbringen wir den Tag meist schattensuchend am Wohnwagen und fangen bereits am frühen Abend mit dem Abbau an
Die letzte Etappe
Donnerstag, 21. Juni / 45. Tag
Unsere Reise neigt sich mit dem 45. Reisetag dem Ende entgegen. Zum vorläufig letzten Mal packen wir unsere sieben Sachen zusammen, zum vorläufig
letzten Mal nehmen wir unser kleines Schneckenhaus an den Haken. Nun heißt es Daumendrücken, dass unser Zugpferd auch die dritte und letzte Etappe mit dem defekten Getriebe bewältigt. Gegen acht
Uhr frühstücken wir und sind zwar startbereit, können aber erst um 9 Uhr beim Platzwart unsere Rechnung begleichen und Kurs auf die A 9 nehmen, die wir nach 10
km bei der Anschlussstelle
Schleiz erreichen. Und dann heißt es wieder: lauf Dieselchen lauf.......
Die Fahrt an sich verläuft genauso unspektakulär wie die zwei vorausgegangenen Etappen aus Kärnten. Eine zu temperamentvolle Fahrweise meiden wir tunlichst, um dem Getriebe nicht noch größeren Schaden zuzufügen, was eventuell zu einem Totalausfall führen könnte. So schwimmen wir entspannt im LKW-Verkehr mit - auch wenn uns manchmal nicht ganz wohl ist, ständig "als Sandwich" zwischen zwei großen Brummis zu fahren. Die Heimat empfängt uns gegen 14 Uhr mit Temperaturen um die 14 Grad recht kühl. Wieder daheim packen wir nur das nötigste aus und sind froh, nach so langer Zeit wieder in den eigenen vier Wänden zu sein.