Urlaubsstart in Fahrland

Sonntag, 7. Juni

Unsere Fahrt beginnt mit einem Zwischenstopp an einem Erdbeerfeld bei Magdeburg, wo wir uns mit einem Korb dieser leckeren Früchte versorgen. Weiter gehts über die Autobahn A 2 nach Fahrland bei Potsdam. Hier finden wir bei unseren Verwndten Esther und Jörg W. Gast und Logis und verleben dort einen sehr gemütlichen Nachmittag im Kreise der Familie.

Von Fahrland nach Kleinmachnow

Montag, 8. Juni

Da unsere Gastgeber beide berufstätig sind, brechen wir am frühen Morgen allein zu unserer zweiten Etappe auf. Ziel ist der Campingplatz Kleinmachnow vor den Toren Berlins. Nach etwa halbstündiger zäher Fahrt durch Potsdam erreichen wir unser Ziel und haben das Glück, einen der begehrten Uferplätze unmittelbar am Teltow-Kanal zu bekommen. Nicht nur der Platz, der unmittelbar an der ehemaligen Grnze zu Westberlin liegt, sondern auch das Wetter erwecken Vorfreude auf einen entspanntemn Aufenthalt, zu dessen Höhepunkt der Besuch des Musicals "Ich war noch niemals in New York" im Stage-Theater des Westens in Charlottenburg gehört. Bis dahin lassen wir es recht entspannt angehen. Ein gemeinsamer Ausflug ins nahegelegene Kleinmachnow und eine Radtour allein auf dem Mauerradweg bis Stahnsdorf sind die einzigen erwähnenswerten Aktivitäten. Ansonsten machen wir es uns in unseren Liegestühlen bequem, wobei das Schiffchenwinken zu unserer Hauptbeschäftigung zählt

Wir waren noch niemals in New York

Mittwoch, 10. Juni

An unserem letzte Tag auf dem Campingplatz Kleinmachnow haben wir immer noch Sonne satt. Am späten Nachmittag starten wir mit unserem Auto nach Berlin, um rechtzeitig unsere Plätze im Theater des Westens einnehmen zu können.

Vor der Abfahrt montieren wir vorsorglich die Dachbox ab, damit uns die nur 2 Meter Einfahrthöhe der Parkhäuser in Theaternähe nicht zum Verhängnis werden. Wir fahren über die Stadtautobahn (Avus) und lassen uns von Fräulein Navi zum Theater in Charlottenburg leiten. Schnell ist in einer der oberen Etagen des für uns Landeier recht engen Parkhauses ein Parkplatz gefunden. Wir "lustwandeln" ein wenig im Theater-Foyer, gönnen uns ein alkoholfreies Kaltgetränk und eine Brezel zu einem "Schweinepreis" und bereiten uns mit allen Anzeichen innerer und äußerer Freude auf unsere musikalische Reise nach New York vor. Das Musical selbst ist eine Hommage an den unlängst verstorbenen Udo Jürgens. Ein Großteil seiner großen Hits werden lautstark vom begeisterten Publikum mitgesungen.  Wir sind glücklich, so einen schönen Abend erleben zu dürfen - beschäftigen uns aber schon ein wenig mit der morgigen Weiterfahrt an die Ostsee.

Fahrt nach Rostock

Donnerstag, 11. Juni

Die Tage am Teltow-Kanal auf dem kleinen Campingplatz Kleinmachnow vergehen wir am Flug. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns für unsere nächste Etappe reisefertig. Im dicksten Berufsverkehr quälen wir uns mit unserem Gespann zunächst über die nahegelegene Stadtautobahn (Avus) vorbei am ICC am Funkturm über die wegen zahlreicher Baustellen proppevolle Stadtautobahn in nördlicher Richtung durch Berlin und erreichen am Kreuz Oranienburg den Berliner Ring (A10). Auf der A24 und A19 kommen wir bis auf einen Stau vor der Großbaustelle an der Petersdorfer Brücke in Richtung Ostsee gut voran und erreichen nach kleinen Pausen auf dem Parkplatz Eldetal und dem Rastplatz Recknitztal gegen 17 Uhr Rostock. Wie schon so oft machen wir zuerst Halt bei Grönfingers, Rostocks gigantischem Gartenfachmarkt, um ein kleines Geschenk für unsere Gastgeber zu komplettieren. Die Begrüßung bei Familie B. in Elmenhorst-Lichtenhagen ist herzlich wie immer und wird am Abend mit einem kleinen Umtrunk besiegelt.

Goldene Hochzeit beim Käpt'n a.D.

Freitag, 12. Juni

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Goldenen Hochzeit unserer Gastgeber Ingrid und Käpt'n a.D. Jens-Holm. Nach einem opulenten Frühstück genießen wir noch ein wenig das schöne Wetter, bevor wir uns am frühen Nachmittag zur Kaffeetafel ins Landidyll Hotel Ostseeland bei Diedrichshagen begeben. Was dort mit einer gemütlichen Kaffeetafel beginnt, entwickelt sich auf dem Bruns'schen Grundstück im engen Familien- und Bekanntenkreis zu einem schönen Fest mit Spanferkel und reichlich anregenden Getränken, das erst gegen Mitternacht zuende ist.

Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk

Sonnabend, 13. Juni

Wenn wir hier oben an der Küste sind, ist es für uns selbstverständlich, bei Schwester und Schwager in Rostock-Dierkow vorbeizuschauen, zumal die beiden inzwischen über Achtzigjährigen mit einem gemeinsamen Abendessen ein nachträgliches Geschenk zu meinem 70. Geburtstag einlösen möchten. Aus diesem Grund holen wir die beiden aus Dierkow ab und fahren gemeinsam ins Ostseebad Nienhagen, wo für uns im Hotel Nienhäger Strand ein Tisch mit Meerblick reserviert ist. Das gute Essen im Restaurant macht das regnerische Wetter mehr als wett und so sind wir froh und dankbar, unsere beiden Gastgeber bei halbwegs zufriedenstellender Gesundheit anzutreffen.

Camping "Stieglitz" im Ostseebad Dahme

Montag, 15. Juni

Nach drei Tagen heißt es für uns Abschied zu nehmen von der gastfreundlichen Familie B. Bei wolkenverhangenem Himmel fahren wir zunächst entlang der Küste über Kühlungsborn weiter in Richtung Lübeck und checken gegen Mittag auf dem Campingplatz "Stieglitz" im Ostseebad Dahme ein. Wenn es uns hier gefällt, werden wir hier mindestens eine Woche bleiben, zumal der Platz unmittelbar an der Ostseeküste bis zum Beginn der Hauptsaison mit dem ACSI-Tarif erschwinglich ist. Wir lassen uns auch von der augenblicklichen Wetterlage nicht die Urlaubsstimmung verderben, obwohl Petrus einen Regenschauer nach dem anderen über unseren Platz jagt.

Ostseebad Grömitz

Dienstag, 16. Juni

Vom CP "Stieglitz" machen wir heute einen Ausflug ins benachbarte Ostseebad Grömitz, Unmittelbar vor unserem Ziel kommen wir am Hof Mougin vorbei, wo wir uns im Café Ziegelhof mit Kaffee und einem großen Stück Erdbeerfächertorte verwöhnen lassen. Hmm, lecker!!.

Darüber hinaus lädt ein großer Hofladen mit einem breitgefächerten Angebot an Lebensmitteln - natürlich alles Bio - und allerlei gehandwerkelter Kunst oder was sich dafür hält zum Stöbern ein. Nach einem Bummel durch den Laden landen aber lediglich ein paar frische Eier in unserem Einkaufskorb, bevor wir unsere Fahrt nach Grömitz fortsetzen. Grömitz selbst macht schon in der Vorsaison einen recht aufgeweckten Eindruck. Zahlreiche Geschäfte laden zum Shoppen ein und auch auf der schicken Strandpromenade, einschließlich Seebrücke lässt es sich schon prächtig flanieren.

Nach Heiligenhafen und Fehmarn

Donnerstag, 18. Juni

Mit einem Ausflug in die nähere Umgebung vom Ostseebad Dahme starten wir heute zu einer weiteren Erkundungstour. Zunächst fahren wir nach Heiligenhafen im Kreis Ostholstein auf der östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien. Ein Parkplatz in Hafennähe ist schnell gefunden. Von hier aus laufen wir weiter in Richtung Hafen, wo - wie nicht anders zu erwarten - zahlreiche Fisch- und Wurstbuden zu einem kleinen Imbiss einladen. Wir belassen es bei einem leckeren Backfischbrötchen und setzen danach unseren Schaufensterbummel durch die Geschäfte am Hafen fort. Obwohl sich das Wetter nicht gerade von seiner besten Seite zeigt, beschließen wir, am Nachmittag der Insel Fehmarn nach vielen Jahren mal wieder einen Besuch abzustatten. In Burg, dem zentralen Stadtteil der Stadt Fehmarn, begegnem wir auf der breiten Shopping-Mail einem geschäftigen Treiben. Viel scheint sich in der Stadt seit unserem Besuch nicht verändert zu haben, abseits der Hauptstraße macht der Ort eher einen verschlafenen Eindruck. Nachdem wir uns in einem der zahlreichen Cafés und Back-Shops bei einem Kännchen Kaffee und einem Stück Kuchen ein wenig ausgeruht haben, bummeln wir noch ein wenig durch das Städtchen, zumal plötzlich für kurze Zeit der Himmel aufreißt und die Sonne unsere Urlaubsstimmung spürbar erhöht. Kurze Zeit später ziehen aber wieder dunkle Wolken über die Insel, die wir daraufhin wieder in Richtung Festland verlassen.

Gabis Geburtstag

Freitag, 19. Juni

Einer Einladung von Gabi und Werner Meyer, unseren Camperfreunden aus Göttingen, die mit ihrem Wohnwagen zurzeit auf dem CP Insel-Camp auf Fehmarn stehen, kommen wir heute Nachmittag sehr gern nach. Wir treffen uns anlässlich Gabis Geburtstag zu Kaffee und Kuchen im Café Ziegelhof auf Hof Mougin. Mit dabei Moni und Siggi aus Wittingen, die mit den Meyers auf Tour sind.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg

Sonnabend, 20. Juni

Heute werden wir für das durchwachsene Wetter der letzten Tage mit leicht bewölktem bis blauem Himmel entschädigt. Endlich bietet sich einmal die Gelegenheit zu einem zaghaften Sonnenbad. Aber dabei belassen wir es heute nicht. Denn was liegt bei dem schönen Wetter näher, als das Auto endlich einmal stehen zu lassen und mit den Fahrrädern eine Tour auf dem unmittelbar vor unserem Campingplatz verlaufenden Ostsee-Radweg zu unternehmen.

Wir schwingen uns gleich nach dem Frühstück bzw. Spätstück auf unsere Drahtesel und radeln parallel zum Deich ganz gemütlich auf Dahme zu. Fast 6,5 km lang ist der Badestrand des Ostseebades Dahme, der sich von einer intakten, naturbelassenen Dünenlandschaft im Norden bis zu einer wunderschöne Steilküste im Süden erstreckt. Die herrliche Strandpromenade des Ostseeheilbades lädt bei diesem Kaiserwetter Groß und Klein zum Flanieren ein. Wir schließen unsere Fahrräder in der Nähe vom örtlichen Meerwasserschwimmbad an und bummeln zu Fuß an der schier endlosen Ladenzeile vorbei. Irgendwo bleiben wir im Laufe des Tages an einer Eisdiele und etwas später in einem Café mit lecker Kaffee und Kuchen hängen. Nachdem wir im einzigen Mini-Markt des Ortes noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, sind wir am frühen Abend wieder zurück im Camp. Schnell ist der Grill auf Betriebstemperatur gebracht, so dass wir diesen schönen Tag mit einem tollen Abendbrot und einer guten Flasche Wein und last but not least, ein paar Runden Skipbo beenden können.

Kloster Cismar, Henriettenhof und Kellenhusen

Sonntag, 21. Juni

Im Gegensatz zu gestern, zweigt sich das Wetter zumindest am Vormittag nicht von seiner besten Seite. Zu allem Überfluss kündigt sich mit Tief "Otto" die nächste Schlechtwetterperiode an. Als sich am frühen Nachmittag die Sonne zusehends durchsetzt, starten wir mit unserem Auto zu einer Tour n die nähere Umgebung.

Nachdem wir feststellen, dass das Kuchen-Buffet im Kloster-Café Cismar nicht mehr viel zu bieten hat, schließen wir uns einer Führung durch das einstige Benediktinerkloster an. Ein als Bettelmönch verkleideter Student scheint sich mit seinen etwas theatralischen Ausführungen über die Geschichte des Klosters sein Stipendium aufbessern zu wollen. Musikalisch unterstützt wird er dabei von einer ebenfalls kostümierten jungen Frau, die auf einer mittelalterlichen Flöte und Harfe  aufspielt. Da das Kloster im Sommer als Dependance des Landesmuseums Schleswig-Holsteins für Kunstausstellungen genutzt wird, gibt es auch allerhand Kunsthandwerkliches zu bestaunen und zu kaufen. 

Apfel-Mohntorte auf dem Henriettenhof

Nach dem vergeblichen Versuch, im Kloster Cismar Kaffee und Kuchen zu bekommen, kehren wir nach der Fahrt über einige Dörfer wieder nach Cismar zurück und landen im nahegelegenen Henriettenhof einen Volltreffer. Versteckt in einem Park mit über hunderjährigen Bäumen entdecken wir ein von einer gebürtigen Bayerin geführtes Café. Ihr Kaffee und ihre selbstgebackenen Torten schmecken köstlich und auch die nette Unterhaltung mit der Wirtin trägt zu einem angenehmen Aufenthalt auf dem ehemaligen Gut Henriettenhof bei.

Backfisch in Kellenhusen

Danach cruisen wir mit unserem Auto noch etwas durch den Landkreis Ostholstein und landen am frühen Abend im Ostseebad Kellenhusen. Im sonntags geöffneten (!) Landkaufhaus "Stolz" versorgen wir uns noch mit einigen lebensnotwendigen Dingen, u.a. auch wieder mit frischen Erdbeeren, die es hier in Hülle und Fülle und gegen Abend sogar zu etwas herabgesetzten Preisen gibt. Den sonnigen Abend verbringen wir auf der Kellenhusener Strandpromenade. Dass die Muddi zur Krönung des Tages noch in einer der zahlreichen Fischbuden super leckeren Backfisch ersteht, rundet den alles in allem schönen Tag ab.

Im Sea-Life in Travemünde

Montag, 22. Juni

Weil Petrus heute fast den ganzen Tag seine Gießkanne über "Schläfrig-Holstein" schwingt, setzten wir uns am Nachmittag mit der Hoffnung ins Auto, dem Regen anderenorts zumindest etwas zu entkommen. Ziel unserer Tour ist das mondäne Ostseebad Travemünde vor den Toren der alten Hansestadt Lübeck.

Unmittelbar hinter dem Timmendorfer Strand suchen wir zunächst vergeblich nicht nur das Sea-Life, sondern auch einen günstigen Parkplatz. Den finden wir etwas stadteinwärts in der Höppnerstraße, gegenüber der Supermärkte Famila und Aldi. Für den Rundgang durch das Sea Life brauchen wir ungefähr eine Stunde. Es gibt allerhand von dem Getier der Weltenmeere zu sehen, wobei uns besonders die großen Tiere wegen der größtenteils recht kleinen Aquarien etwas leid tun. Ein Abstecher an den verregneten Timmendorfer Strand und ein Einkauf bei Famila beenden unseren Ausflug nach Travemünde, so dass wir am frühen Abend wieder zurück in unserem Camp sind.

Das Licht der Freiheit

Dienstag, 23. Juni

Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes im Ostseebad Dahme steht eine Radtour zu einem besonders geschichtsträchtigen Ort der deutsch-deutschen Teilung an: "Das Licht der Freiheit" wurde der Leuchtturm Dameshöved genannt, weil sein Licht über 40 km weit über die Lübecker Bucht strahlte und zu Zeiten der DDR immerhin 600 Menschen zur erfolgreichen Flucht in den Westen verhalf. "Dies unter teilweise dramatischen Umständen und leider auch mit hohen Verlusten. So erreichten weit über 4000 Flüchtlinge ihr Ziel nicht und wurden von Patrouillenbooten der DDR-Grenztruppen aufgegriffen und festgenommen", ist auf großen Schautafeln unterhalb des Leuchtturms zu lesen. In einer Minute des Schweigens gedenken wir der zahlreichen Opfer und sind glücklich, dass wir diese unheilvolle Zeit mit unserer friedlichen Revolution  überwunden haben. Das sollte man bei aller Freude über die Leichtigkeit unseres heutigen Seins nie vergessen.

Zu Gast auf Hof Hagen

 

Vergessen wollen wir natürlich auch nicht, unseren Ausflug am Nachmittag zum Hof Hagen zu erwähnen. Einer jener Bauernhöfe, die die Landwirtschaft längst an den Nagel gehängt haben und mit einer Unmenge kunstgewerblichen Krimskrams sowie Kaffee und einem vielfältigen Kuchenangebot neue Geschäftsfelder erschlossen haben.

Abschied vom CP "Stieglitz"

Mittwoch, 24. Juni

Nach elf Tagen heißt es nun Abschied nehmen von unserem schönen Komfortstellplatz auf dem Campingplatz "Stieglitz" in Dahme. So lange wie hier haben wir in den zurückliegenden Jahren auf keinem Platz gestanden, was darauf zurückzuführen ist, dass es uns hier recht gut gefallen hat. Darüber hinaus hat aber auch der günstige Tarif mit der ACSI-Card von nur 16 Euro pro Tag für einen Komfortstellplatz mit allem Drum und Dran sowie den täglichen gratis Duschmarken ein nicht allzu großes Loch in unsere Reisekasse gerissen. In der Hauptsaison wird hier der doppelte Preis für einen Stellplatz aufgerufen.

Abzocke an der Kieler Förde

Donnerstag, 25. Juni

Auf geht es nun zu neuen Zielen. Es zieht uns zur Kieler Woche, wo wir auf dem unmittelbar an der Förde gelegenen Campingplatz "Möltenort" bereits im März einen Stellplatz gebucht haben. Nach nur 80 km und eineinhalb Stunden Fahrtzeit haben wir unser Ziel erreicht. Leider ausgerechnet zur Mittagszeit, so dass wir ca. zwei Stunden vor der geschlossenen Schranke warten müssen, bis uns die Betreiberin im hinteren Bereich des wegen der Kieler Woche sehr begehrten Platzes einen Mini-Stellplatz zuweist, der selbst für unseren kleinen T.E.C. zu knapp bemessen ist. An den Aufbau unseres Vorzeltes ist gar nicht zu denken. Die Wagen stehen viel zu dicht nebeneinander. Keine Spur von drei Metern Mindestabstand. Der Platz ist rappeldicke voll, oder besser, er ist total überfüllt. Während der Kieler Woche (Kiwo) ist hier scheinbar Abzocke angesagt, die für volle Kasse der geschäftstüchtigen Betreiber sorgt.

Kieler Woche - ein Volksfest der Superlative

Freitag, 26. Juni

Das Gewusel und die Enge auf dem CP Möltenort geht uns mächtig auf den Zeiger. Weil wir ringsum völlig zugeparkt sind, verspüren wir wenig Lust, hier bis zum Montag zu bleiben. Für heute steht allerdings erstmal der Besuch der Kieler Woche und für morgen die große Windjammerparade auf dem Programm.

Zum Kieler Hafen gelangen wir nach einem etwa 15minütigem Fußmarsch entlang der Förde bis zum Hafen Möltenort. Von hier aus tuckern wir mit der zwischen Laboe und dem Kieler Hafen pendelnden Fähre vorbei an den großen Fähren der Color- und der Stena-Line sowie einigen im Hafen ankernden riesigen Kreuzfahrtschiffen. Im Kieler Hafen angekommen, erwartet uns ein Volksfest der Superlative - man kann es auch als Norddeutschlands größte Fress- und Saufmeile bezeichnen. Wir lassen uns in diesem Gewusel einmal rund um das Hafenbecken treiben und machen Halt vor der großen NDR-Bühne am Ostseekai. Knaller des Tages ist, dass die Muddi beim NDR-Quiz zwei Freikarten für die Saisoneröffnung beim deutschen Handballmeister THW Kiel gewinnt. Die Karten müssen wir aber leider wieder meistbietend verkaufen, weil wir Mitte August längst wieder daheim sind. Wieder zurück im Camp arrangieren wir uns bei einer Flaschen Weißen und ein paar Runden Skipbo so gut es geht mit der unzumutbaren Enge.

Schiff ahoi - die Segel-Sause auf der Förde

Sonnabend, 27. Juni

Am Vormittag sichern wir uns beizeiten gute Plätze am Fördeufer, um die große Windjammer-Parade aus nächster Nähe verfolgen zu können. Bewaffnet mit unseren Liegestühlen, Campingtischchen und zur Feier des Tages einer Flasche Rotkäppchen erwarten wir dann die große Segel-Sause. Von unseren Plätzen, unmittelbar vorm Campingplatz haben wir allerdings nicht die allerbeste Sicht, weil die Segler doch in relativ großer Entfernung an uns vorbei ziehen.

An dem seglerischen Großereignis nehmen auch in diesem Jahr eine ganze Reihe beeindruckender Großsegler und Traditionsschiffe teil. Angeführt wird die Parade von der „Gorch Fock“. Mit dabei sind auch das polnische Dreimastvollschiff „Dar Młodziezy“, der mit 118 Metern Länge größte traditionelle Windjammer der Welt, die russische Viermastbark „Sedov“, der Dreimast-Toppsegelschoner „Gulden Leeuw“, das 5-Sterne-Kreuzfahrtschiff „Sea Cloud II" sowie der Kieler Toppsegelschoner „Thor Heyerdahl“. Begleitet wird die Flotte der Groß- und Traditionssegler von Dampfschiffen sowie zahlreichen kleinen Booten und Yachten.

Kiel adieu, wir fahren nach Plön

Sonntag, 28. Juni

Es ist uns einfach zu eng und zu kühl auf dem CP Möltenort! Darum ziehen wir früher als geplant ins 40 km entfernte Plön um, wo uns auf dem Premium-CP Spitzenort ein 120 Quadratmeter großer Komfortstellplatz erwartet.

Nachdem wir uns bereits gestern in Plön erkundigt haben, ob wir einen Tag früher als gebucht anreisen können, bauen wir gleich nach dem Frühstück ab, verabschieden uns von unseren netten Nachbarn aus Siegburg und setzten bei strahlend blauem Himmel nach Plön um. Hier stehen wir nun auf dem Naturcampingplatz "Spitzenort" am Plöner See. Ein toller Platz, der keine Wünsche offen lässt und auf dem es sich 'ne Weile aushalten lässt. Zumal sich auch das Wetter zusehends von seiner besten Seite zeigt. Bei der Stellplatzwahl lassen wir uns sehr gern von den freundlichen Damen in der Rezeption beraten und rangieren unser Schneckenhaus auf einer etwas im hinteren Bereich des Platzes liegenden Parzelle ein. Unmittelbar am Ufer ist es sehr voll und auch sehr lebhaft. Darüber hinaus kläffen uns von jedem zweiten Stellplatz große und kleine Fellnasen entgegen. Unseren ursprünglich für die Zeit vor der Kieler Woche gebuchten Uferplatz (119) sehen wir mit etwas Wehmut nur noch aus der Ferne, sind aber mit unserem Platz 421 an der der Seeseite gegenüberliegenden Rohrdommelbucht zufrieden.

Stadtbummel durch Plön

Montag, 29. Juni

Die Tage in Plön sind ein toller Abschluss unserer diesjährigen Sommertour. Der herrlich gelegene und alle Ansprüche erfüllende Naturcampingplatz, das schöne Städtchen Plön und last but not least, das schöne Sommerwetter sorgen für einen kaum zu toppenden Aufenthalt, den wir in vollen Zügen genießen. Wir radeln auf der Strandpromenade in die Stadt und bummeln zu Fuß durch Plöns kleine Fußgängerzone. Wir beobachten in einem Straßencafé das bunte Treiben am Markt und finden Gefallen am modern gestalteten Inneren der evangelischen Nicolaikirche und dem blumengeschmückten Gänselieslbrunnen vor dem Rathaus. Zurück im Camp sitzen wir an diesem lauen Sommerabend bis zum Einbruch der Dunkelheit bei einem Dämmerschoppen vor unserem Wohnwagen und sind uns einig, mit unserem Abstecher von der Ostseeküste in die Holsteinische Schweiz einen Volltreffer gelandet zu haben.

Eine Seefahrt die ist lustig

Mittwoch, 1. Juli

Während unseres viertägigen Aufenthalts in Plön sind wir so oft wie möglich mit unseren Rädern unterwegs, wobei eine unserer Touren bereits am Plöner Schiffsanleger endet, um ganz spontan eine Rundfahrt auf dem Plöner See zu unternehmen. Wir sitzen gemütlich auf dem Oberdeck und haben von hier aus eine tolle Aussicht über den See mit dem das Stadtbild prägenden Schloss. Die Fahrt geht bis hinüber nach Dersau und endet mit Zwischenstopps in Ascheberg und dem nach einer mittelalterlichen Zollstation benannten Anleger Fegetasche wieder am Ausgangspunkt. Hier finden wir unsere abgestellten Fahrräder unversehrt wieder, mit denen wir tagsdrauf zur nahegelegenen Prinzeninsel unterwegs sind.  In der Gastwirtschaft des Niedersächsischen Bauernhauses lassen wir uns bei Kaffee und Kuchen etwas Wind aus der wilhelminischen Zeit um die Nase wehen. Auf dem ehemaligen Bauernhof erlernten nämlich die Söhne des letzten deutschen Kaisers Wilhelms II landwirtschaftliche Grundkenntnisse. An der Südspitze der Prinzeninsel befindet sich der Lieblingsplatz der letzten deutschen Kaiserin, Auguste Viktoria.  

Es geht wieder heimwärts

Freitag, 3. Juli

Obwohl der Sommer gerade richtig begonnen hat, geht unsere Sommertour heute zuende. Nach dem Frühstück brauchen wir nur wenige Minuten, um unser kleines Gespann reisefertig zu machen. Zunächst umfahren wir den Plöner See und entschließen uns kurz hinter Ascheberg nicht der zur Autobahn  (A21) führenden B 430 zu folgen, sondern fahren auf kleinen Landstraßen weiter durch die schöne holsteinische Landschaft auf Bad Segeberg zu. Hier decken wir uns beim Feinkost-Albrecht mit etwas Obst und sonstigem Reiseproviant ein und fahren teilweise in Sichtweite der A21 hinter Bad Oldesloe auf die A1, die wir aber am Autobahnkreuz Bargteheide wieder verlassen, um nicht noch weiter in den Großraum Hamburg zu geraten. Stattdessen fahren wir auf der gut ausgebauten B 404 weiter, machen irgendwo auf einem Rastplatz vor Schwarzenbeck noch mal Pause und verlassen das schöne Schleswig-Holstein hinter Lauenburg. Nach einer weiteren längeren Pause im Wendland haben wir in Salzwedel bereits heimatliche Gefilde erreicht und rollen nach weiteren 100 Km in unsere Heimatstadt Oschersleben ein.